Gedenkstättenfahrten

Geschichte an den Orten erfahren, wo sie stattgefunden hat: Wir organisieren für Sie Fahrten zu den nationalsozialistischen Gedenkstätten Theresienstadt und Lidice und bieten vor Ort Workshops im Rahmen unseres Projektes „Was ist dir Recht(s)?“ an sowie zu den Arbeitslagern der kommunistischen Ära Vojna Lešetice und Jáchymov.

Gedenkstätte Theresienstadt

In der Festungsanlage Theresienstadt/ Terezín errichteten die Nationalsozialisten ab 1940 ein Konzentrationslager, in das bis Juli 1943 fast die gesamte jüdische Bevölkerung des "Protektorats Böhmen und Mähren" deportiert wurde. Im Rahmen der nationalsozialistischen Propaganda hatte Theresienstadt die Funktion eines „Vorzeigeghettos“. Doch die Lebensbedingungen in Theresienstadt waren kaum zu ertragen. Kälte, Mangel an Nahrungsmitteln, Enge und minimale Ausstattung der Unterkünfte sowie fehlende Medikamente für grassierende Krankheiten forderten hohe Todeszahlen. Besucher/innen der Gedenkstätte können bei einer Führung zahlreiche Gebäude und das ehemalige Gefängnis besichtigen. Der sich anschließende selbstständige Besuch des Museums bietet weitere Informationen und Einblicke zur Entstehung und Enwicklung des Konzentrationslagers.

Gedenkstätte Lidice

Die Zerstörung des Dorfes Lidice am 10. Juni 1942 ist eines der grausamsten Beispiele der nationalsozialistischen Vergeltungsmaßnahmen auf das Attentat auf den Reichsprotektoren Reinhard Heydrich: Lidice wurde eingeebnet und die männlichen Bewohner erschossen. Ein Großteil der Lidicer Frauen und Kinder starben in Konzentrationslagern. Nur Wenige überlebten und kehrten nach dem Krieg zurück. Auf dem ehemaligen Dorfgelände befindet sich heute ein Pietätsgebiet, das im Rahmen eines interaktiven Rundgangs erkundet werden kann. Ergänzende Informationen bietet zudem die multimediale Dauerausstellung des Museums. Am Nachmittag können Gruppen auf Wunsch auch die Lidicer Galerie besuchen. Dort werden zahlreiche Werke internationaler Künstler wie z.B. von Gerhard Richter, Sigmar Polke oder Joseph Beuß ausgestellt, die sich mit dem Schicksal Lidices auseinandergesetzt haben.

Gedenkstätte Vojna Lešetice

Die Gedenkstätte Vojna Lešetice ist das einzige authentisch erhaltene Gefangenenlager in Mitteleuropa. Zunächst wurde es für deutsche Kriegsgefangene genutzt und diente durch seine Lage an zwei Uranschachten von 1949-1951 als Zwangsarbeiterlager. In den darauffolgenden Jahren waren hier politische Häftlinge des kommunistischen Regimes inhaftiert.

In verschiedenen Rundgängen können die rekonstruierten Originalgebäude des Lagers und das Freigelände besichtigt werden sowie Ausstellungen zum Uranabbau in der tschechischen Geschichte und Werke der zeitgenössischen Kunst.

Die Ausstellung der Gedenkstätte informiert die Besucher/-innen über die Zeit der Verfolgung ab Februar 1948 und den antikommunistischen Widerstand.

    

Gedenkstätte Jáchymov

        

Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete der sowjetische Geheimdienst in Jáchymov und Umgebung einen "tschechoslowakischen Gulag“. Im Rahmen eines Zwangsarbeitslagers, in dem vor allem politische Gefangene der Tschechoslowakei inhaftiert waren, fand der Uranabbau für das damalige sowjetische Atombomben-Projekt statt.

Besucher/innen der Gedenkstätte können bei einem Tagesausflug an der Besichtigung der ehemaligen Urangruben und Arbeitslager von Jáchymov teilnehmen. Die Rundgänge werden von Mitgliedern der Initiative „Političtí vězni.cz“ [Politische Gefangene.cz] kompetent betreut. Diese erfolgen gegebenenfalls in Begleitung eines Zeitzeugen, der während der 1950er Jahre in Jáchymov inhaftiert war und über die damalige Zeit berichten kann.